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BayWa Halbjahreszahlen: Transformationsmaßnahmen greifen und stabilisieren Kerngeschäft

  • Blick auf den Eingang des BayWa-Gebäudes
    BayWa-Zentrale München © BayWa AG, Abdruck honorarfrei
  • Konzernumsatz bei 6,9 Mrd. Euro (H1/2024: EUR 8,3 Mrd.), bedingt durch laufende Transformationsmaßnahmen, Zurückhaltung im Markt und Veräußerung von Tochtergesellschaften
  • Bereinigtes operatives Ergebnis (EBITDA): EUR  65,6 Mio. (H1/2024: EUR 116,2 Mio.)

Der BayWa-Konzern hat im ersten Halbjahr 2025 mit rund EUR 6,9 Mrd. weniger umgesetzt als im Vergleichszeitraum 2024 (EUR 8,3 Mrd.). Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) sank von EUR 116,2 Mio. im ersten Halbjahr 2024 auf EUR 65,6 Mio. in den ersten sechs Monaten 2025.

Das erste Halbjahr 2025 stand weiterhin im Zeichen der Transformation und der strukturellen Neuausrichtung des Unternehmens. Die intensive Phase der Restrukturierung, begleitet von tiefgreifenden Effizienz- und Kostensenkungs-maßnahmen sowie der Veräußerung von Tochtergesellschaften, tragen zunehmend zur operativen Stabilisierung des Konzerns bei. Auch wenn Umsatz und bereinigtes EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) das Niveau des Vorjahreszeitraums nicht erreicht haben, ist eine Verbesserung der Ergebnisqualität erkennbar. Im Rahmen des eingeleiteten Sanierungs- und Transformations-programms setzt der Konzern auf nachhaltige Effizienzsteigerungen. Dazu zählen u. a. die Optimierung von Beschaffungsprozessen, die Reduktion von Gemeinkosten, gezielte Personalmaßnahmen sowie die Straffung interner Abläufe. Diese Maßnahmen leisten bereits einen Beitrag zur Stärkung der operativen Ertragsbasis, werden ihre Wirkung jedoch erst im weiteren Zeitverlauf zeigen.

Der Umsatzrückgang von rund 1,4 Mrd. Euro auf insgesamt 6,9 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen führten die Sanierungsmaßnahmen erwartungsgemäß zu einer temporären Zurückhaltung bei Geschäftspartnern und Lieferanten in nahezu allen Segmenten, was sich negativ auf die Absatzmengen auswirkte. Zum anderen belasteten rückläufige Marktpreise – insbesondere bei Agrarerzeugnissen – die Erlöse. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass die Umsatz- und Ergebnisbeiträge der RWA lediglich bis zum 2. Mai 2025 enthalten sind, da diese zu diesem Zeitpunkt entkonsolidiert wurde. Die insgesamt schwächere Umsatzentwicklung sowie deren Effekte auf das bereinigte EBITDA führten dazu, dass das operative Ergebnis unter dem Vorjahresniveau blieb und das bereinigte EBITDA um 43,5 Prozent auf 65,6 Mio. Euro (Vorjahr: 116,2 Mio. Euro) sank.

Das Halbjahresergebnis 2024 spiegelte die Auswirkungen der Liquiditätskrise jedoch noch nicht wider, da sich die operativen Effekte der Krise erst im weiteren Jahresverlauf niedergeschlagen haben. Zum 30. Juni 2025 weist der Konzern einen Fehlbetrag in Höhe von 527,8 Mio. Euro (Vorjahr: minus 424,3 Mio. Euro) aus. Der Verlust ist vor allem auf erhebliche Zinsaufwendungen sowie Restrukturierungskosten zurückzuführen. Ab dem zweiten Halbjahr wird insbesondere durch die Entkonsolidierung als Folge des Verkaufs von zwei Tochtergesellschaften eine Entlastung bei den Zinsaufwendungen erwartet. Zudem dürften die Restrukturierungs- sowie Beratungsaufwendungen schrittweise zurückgehen,

Entwicklung der einzelnen Segmente

Im Segment Agrar verzeichnete die BayWa AG einen Umsatzrückgang von 19,2% auf 1,2 Mrd. Euro. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere preis- und mengenbezogene Effekte sowie die strategische Neuausrichtung des Portfolios zugunsten margenstärkerer Produkte.

Im Segment Technik sank der Umsatz um 14,0% auf 972 Mio. Euro. Grund dafür war insbesondere der starke Absatzrückgang bei Neumaschinen. Der Markt für landtechnische Maschinen zeigte im ersten Halbjahr 2025 generell eine deutlich abgeschwächte Dynamik.

Das Segment Wärme & Mobilität entwickelte sich im ersten Halbjahr 2025 insgesamt deutlich besser als im Vorjahreszeitraum. Trotz eines moderaten Umsatzrückgangs von 6,4% im Vergleich zum Vorjahr auf 647 Mio. Euro konnte die Ergebnislage signifikant verbessert werden. Ein wesentlicher Treiber des Ergebnisses war im Berichtszeitraum der Handel mit Holzpellets.

Das Segment Baustoffe verzeichnete einen Umsatzrückgang von 21,0% auf 548 Mio. Euro. Grund für diesen Rückgang ist die weiterhin schwache Baukonjunktur im Wohnungsbau sowie die gezielte Sortimentsanpassung im Rahmen des Sanierungskonzepts.

Im Segment Regenerative Energien reduzierte sich der Umsatz um 9,2% auf 1,6 Mrd. Euro. Dies ist im Wesentlichen auf herausfordernde Marktbedingungen, den Rückgang der Geschäftstätigkeit in den Bereichen Energy Trading und Energy Solutions sowie auf vorgezogene Projektverkäufe zur kurzfristigen Liquiditätssicherung zurückzuführen.

Das Segment Global Produce umfasst sämtliche Aktivitäten des Konzerns im Bereich Obst- und Gemüseanbau. Global Produce erzielte einen planmäßigen Umsatz in Höhe von 481 Mio. Euro, gestützt durch eine erfolgreiche neuseeländische Apfelernte. Auch der Abverkauf des deutschen Apfelsortiments der Ernte 2024 verlief planmäßig und profitierte insbesondere von überdurchschnittlichen Preisen.

Zugehörige Medien
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BayWa-Konzern: Halbjahresfinanzbericht 2025_DE