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Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder spricht bei der BayWa über Wirtschaft und Führung

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „BayWa im Dialog“ reden prominente Gäste über aktuelle Themen. Am Donnerstag sprach Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder.

  • Zwei Männer im dunklen Anzug begrüßen sich per Handschlag vor dem Gebäude der BayWa-Zentrale in München.
    Prof. Klaus Josef Lutz, IHK-Präsident für München und Oberbayern und BayWa-Aufsichtsratschef begrüßt Ministerpräsident Dr. Markus Söder zu „BayWa im Dialog“. © BayWa AG / Flo Huber, Abdruck honorarfrei

Die BayWa will das Format „BayWa im Dialog“ künftig häufiger aufleben lassen. „Wir wollen aus erster Hand erfahren, was Gesellschaft, Wirtschaft oder Politik umtreibt“, so Marcus Pöllinger, Vorstandsvorsitzender der BayWa AG. „Als sich die Möglichkeit ergab, Dr. Markus Söder für ein einstündiges Gespräch in die BayWa zu holen, habe ich nicht lange überlegt.“

„Der BayWa steht es gut zu Gesicht, wenn sie immer wieder zu einer Plattform für wirtschafts- und gesellschaftspolitische Debatten wird“, so Prof. Klaus-Josef Lutz, Präsident der IHK für München und Oberbayern und zudem BayWa-Aufsichtsratschef. „Als Mensch der Wirtschaft sehe ich mich in der Pflicht, immer wieder aktiv den Austausch zu suchen. Gerade in schwierigen Zeiten.“

Dr. Markus Söder: „Nur wer was tut, kann was bewegen“

Turbulente Tage liegen hinter der bayerischen Landespolitik. Nach mehreren Stunden Sondersitzung zum Flugblatt aus dem Hause Aiwanger kam Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder am Donnerstagabend vor die Münchner BayWa-Zentrale gefahren. „Wir haben über das Schicksal von 13 Millionen Menschen in Bayern zu reden, nicht über das Verhalten eines Einzelnen“, kommentierte Söder, als er auf die Diskussion im Landtag angesprochen wurde. „Für mich ist das Thema abgeschlossen.“

In der BayWa-Zentrale erwarteten ihn 240 geladene Gäste zum Gespräch im Rahmen von „BayWa im Dialog“. Bayerns Staatsminister der Justiz Georg Eisenreich gehörte ebenso zum Publikum wie IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl, HypoVereinsbank-Chefin Marion Höllinger, Handwerkskammer-Präsident Franz Xaver Peteranderl oder Hans-Joachim Heßler, Präsident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs.

BayWa-CEO Marcus Pöllinger begrüßte Markus Söder mit Blick auf die Landtagsdebatte: „Die BayWa wäre ohne die Vielfalt Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihrer Herkünfte, ohne die Ideen und die Schaffenskraft von Menschen aus beinahe allen Kulturen der Welt nicht im Ansatz das Unternehmen, das ich heute vertreten darf. Unsere Identität speist sich aus der Vielfalt. Und darauf bin ich stolz.“

Zugleich formulierte Pöllinger eine Forderung Richtung Politik: „Lösen Sie die Handbremsen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Wir müssen Fahrt aufnehmen, im Interesse unseres Landes und einer lebenswerten Zukunft.“

IHK-Präsident Klaus-Josef Lutz nutzte die Bühne, um vor einer „De-Industrialisierung“ in Deutschland zu warnen. Die gestiegenen Energiepreise, so Lutz, würden Unternehmen ins Ausland ziehen. „Die De-Industrialisierung ist nicht nur ein Gespenst, wir sind mittendrin. Wo sollen energieintensive Unternehmen hin, wenn nicht nach Großbritannien oder in die USA? Die Sorgen und Nöte der Menschen sind gewaltig.“ 

Im Interview mit dem Journalisten Ralf Exel sprach Dr. Markus Söder unter anderem zu diesen Themen: 

Innovation: Söder kritisierte die Milliardensubventionen des Bundes unter anderem für eine Chipfabrik von Intel. Besser sei es, selbst zu forschen. „Forschung und Entwicklung ist das Beste, was wir tun können zur Wirtschaftsentwicklung“, sagte Söder. 

Erneuerbare Energien: „Wir powern und pushen Erneuerbare Energien hier ohne Ende“, sagte Söder. „Entgegen dem Narrativ liegen wir bei der installierten Leistung weit, weit vorne. Wir haben mehr PV installiert als Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zusammen. Zwei Drittel der Wasserkraft entsteht bei uns. Bei Biomasse sind wir überragend: Wir gewinnen mehr Strom aus Biomasse als Hessen Strom aus Erneuerbaren hat.“ 

Gesetzgebung und Genehmigungsverfahren: „Bei den Genehmigungen ist heute die Bürokratie unsere Schwäche, weil sich Schichten von Recht überlagern, also EU-Recht, Bundes-Recht, Landes-Recht.“ Laut Söder brauche es einen „floatenden Umgang“ mit der Gesetzgebung, damit zum Beispiel große Infrastrukturprojekte schneller in die Umsetzung kommen. Er schlug unter anderem vor, Gesetzen nur eine bestimmte Haltbarkeit zu verleihen – oder zwei Jahre lang „keine neuen Gesetze zu machen.“

Leistungsgedanke: Markus Söder formulierte Unverständnis für Gewerkschaftsforderungen nach einer Vier-Tage-Woche. „Nur wer was tut, kann was bewegen. Politik zum Beispiel ist ein Bewegungssport: Wer mehr läuft gewinnt auch leichter. Vier Tage bei vollem Lohnausgleich sind ein Witz. Du kannst ein Fußballspiel auch nicht nach 80 Minuten beenden und den Gegner allein auf dem Spielfeld lassen.“

Gefragt nach seiner Freizeit sagte Söder, dass „Freizeit völlig überschätzt“ werde. „Wenn man seine Arbeit gern macht, hat man da keine Zeitachse.“ Er stehe meist gegen 5 Uhr auf und gehe gegen Mitternacht ins Bett. „Ich trinke keinen Alkohol, habe eine gute Konstitution, gehe mal Radfahren und Schwimmen. Am liebsten durch bayerische Seen. Ich schwimme von einem Ufer zum anderen und zwei Männer vom Landeskriminalamt schwimmen links und rechts von mir. Und manchmal fährt einer mit dem SUP mit und hält mir das Handy ans Ohr, wenn der Regierungssprecher anruft.“ Bei einem Schwimmausflug, so Söder, sei er an einem Nacktbadestrand gelandet. Nach Verhandlungen mit den Badenden habe er seine Badehose anbehalten dürfen.

  • © BayWa AG / Flo Huber, Abdruck honorarfrei: Prof. Klaus Josef Lutz, IHK-Präsident für München und Oberbayern und BayWa-Aufsichtsratschef begrüßt Ministerpräsident Dr. Markus Söder zu „BayWa im Dialog“. 3,6 MB / JPG Download
  • © BayWa AG / Flo Huber, Abdruck honorarfrei: Begrüßung durch den BayWa-Vorstandsvorsitzenden Marcus Pöllinger. 4,5 MB / JPG Download
  • © BayWa AG / Flo Huber, Abdruck honorarfrei: Dr. Marcus Söder im Gespräch mit dem Journalisten Ralf Exel. 4,9 MB / JPG Download