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BayWa-Quartalszahlen: Sanierungsfortschritte sichtbar – operative Geschäftsentwicklung auf dem Weg zur Stabilisierung

  • BayWa-Zentrale in München
    BayWa-Zentrale in München © BayWa AG, Abdruck honorarfrei
  • Standortschließungen und Personalabbau verlaufen nach Plan
  • Closing des Verkaufs der RWA-Anteile im Mai 2025 erfolgt
  • BayWa-Konzern: Umsatz im ersten Quartal 2025 infolge der laufenden Transformation hinter Vorjahreswert

Der BayWa-Konzern weist für die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres 2025 einen Umsatzrückgang von 9,2 Prozent auf 4,7 Mrd. Euro gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres aus (Vorjahr: 5,2 Mrd. Euro). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf Sondereffekte im Zuge der laufenden Transformation zurückzuführen. Die seit Beginn des Transformationsprozesses im vergangenen Jahr umgesetzten Personalmaßnahmen, einschließlich des Abbaus von rund 700 Stellen, leisten einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen, operativen Verbesserung. Ergänzend dazu wurden bereits erste Standortschließungen – insbesondere im Segment BayWa Baustoffe – umgesetzt, die künftig zu einer schlankeren und effizienteren Kostenstruktur führen sollen. Parallel dazu wurde mit einer gezielten Sortimentsoptimierung begonnen, bei der der Fokus auf margenstärkere Produkte gelegt wird. Bereinigt um einmalige Sondereffekte aus dem Transformationsprozess, insbesondere im Zusammenhang mit Personalmaßnahmen und Restrukturierungsaufwendungen, dürfte sich die Ertragsqualität deutlich verbessern.

Neben den operativen Maßnahmen wurden im Berichtszeitraum auch strukturelle Fortschritte erzielt. So wurde am 2. Mai 2025 der Verkauf der Beteiligung an der österreichischen Raiffeisen Ware Austria AG (RWA AG) zu einem Kaufpreis von 176 Mio. Euro vollzogen. Der Anteilsverkauf führt zu einer Reduzierung der Bankverbindlichkeiten des BayWa-Konzerns um rund 500 Mio. Euro.

Da bis Ende Januar 2025 einige wenige der insgesamt fast 300 Kreditgeber trotz wiederholter Aufforderung nicht bereit waren, die nach intensiven Verhandlungen erarbeitete Sanierungslösung mitzutragen, hat der Vorstand der BayWa AG am 31. Januar 2025 ein Restrukturierungsvorhaben nach dem StaRUG beim zuständigen Amtsgericht München – Restrukturierungsgericht – angezeigt. Der „StaRUG light“-Ansatz der BayWa unterscheidet sich von anderen prominenten Fällen dadurch, dass er nur ein mikrochirurgischer Eingriff zur rechtssicheren Umsetzung des Finanzierungskonzepts ist, keinerlei Forderungsverzichte einfordert und insbesondere die Bezugsrechte aller Aktionäre bei der vorgesehenen Kapitalerhöhung wahrt. In dem am 15. Mai 2025 durchgeführten gerichtlichen Termin zur Erörterung des Restrukturierungsplans und der Stimmrechte der Planbetroffenen sowie zur Abstimmung über den Restrukturierungsplan wurde der Restrukturierungsplan mit den erforderlichen Mehrheiten angenommen. Die für den Eintritt der Planwirkungen erforderliche Bestätigung des Restrukturierungsplans durch das Restrukturierungsgericht München steht noch aus. Damit ist ein zentraler Schritt zur Umsetzung des Sanierungskonzepts gemacht.

Entwicklung der einzelnen Segmente

Im Segment Agrar verzeichnete die BayWa AG einen Umsatzrückgang von 9,8 % auf 615,8 Mio. Euro. Ausschlaggebend dafür waren vor allem geringere Ausliefermengen bei Getreide- und Ölsaaten sowie ein nachlassendes Geschäft im Bereich der Betriebsmittel.

Im Segment Technik sank der Umsatz um 11,9 % auf 459,7 Mio. Euro. Der Rückgang der Neumaschinenverkäufe konnte jedoch durch eine starke Nachfrage im Gebrauchtmaschinenmarkt teilweise kompensiert werden.

Im Segment Wärme | Mobilität erzielte die BayWa AG einen Umsatz von 309,2 Mio. Euro, was nahezu auf Vorjahresniveau liegt. Insbesondere das wachsende Interesse an Holzpellets wirkte sich positiv aus und glich negative Ergebnisse in anderen Produktgruppen weitgehend aus.

Das Segment Baustoffe verzeichnete einen Umsatzrückgang von 20,8 % auf 219,2 Mio. Euro. Zu dieser rückläufigen Entwicklung trug insbesondere ein eingeschränkter Warenbestand bei. Sowohl der Personalabbau als auch die Standortschließungen konnten schneller als geplant abgeschlossen werden.

Im Segment Regenerative Energien reduzierte sich der Umsatz um 10,2 Prozent auf 812,5 Mio. Euro. Die Verkäufe von Solarmodulen und Wechselrichtern entwickelten sich rückläufig, was insbesondere auf eine geringere Nachfrage sowie ein anhaltendes Überangebot am Markt zurückzuführen ist.

Das Segment Global Produce umfasst sämtliche Aktivitäten des Konzerns im Bereich Obst- und Gemüseanbau. Hier entwickelte sich der Handel positiv, der Umsatz verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 10,7% auf 298 Mio. Euro.

[Hinweis an die Redaktionen]

Zum Zweck der Umsetzung und Implementierung des Sanierungskonzepts hat der Vorstand der BayWa AG am 31. Januar 2025 beim Amtsgericht München als zuständigem Restrukturierungsgericht ein öffentliches Restrukturierungsvorhaben gemäß dem Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (Unternehmensstabilisierungs- und Restrukturierungsgesetz – StaRUG) angezeigt. Das Restrukturierungsverfahren ist derzeit noch nicht rechtskräftig abgeschlossen. Dies hat auch Auswirkungen auf die Fertigstellung und Veröffentlichung der Konzernfinanzberichterstattung für das Geschäftsjahr 2024. Die Veröffentlichung des testierten Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2024 und des Konzernlageberichts der BayWa AG für das Geschäftsjahr 2024, einschließlich einer Prognose für das Geschäftsjahr 2025, kann erst nach rechtskräftigem Abschluss des StaRUG-Verfahrens erfolgen. Aus diesem Grund kann diese Quartalsmitteilung für das erste Quartal 2025 weder in der bislang praktizierten Form an Vergleichswerte aus dem Geschäftsjahr 2024 anknüpfen noch bestimmte, aus der bisherigen Finanzberichterstattung bekannte Finanzkennzahlen angeben. Die vorliegende Mitteilung weicht daher vom bisher bekannten Format ab und es ergeben sich auch inhaltliche Besonderheiten.

Über die BayWa AG

Die BayWa AG ist als modernes Handelsunternehmen in den Geschäftsfeldern Agrar, Wärme, Mobilität, Technik und Baustoffe tätig. Mit ihren Produkten und Dienstleistungen hilft sie ihren Kunden, Menschen gut zu ernähren, Lebensräume für Generationen zu schaffen und Mobilität und Wärme genau da bereitzustellen, wo sie benötigt werden. Bereits seit 1923 steht das Unternehmen für Versorgungssicherheit – insbesondere im ländlichen Raum. Heute ist die BayWa AG mit Sitz in München an rund 400 Standorten vertreten und beschäftigt etwa 8.000 Mitarbeitende. Weitere Informationen unter: www.baywa.com/presse.

Zugehörige Medien
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Pressebild: BayWa-Zentrale in München © BayWa AG, Abdruck honorarfrei
Pressemitteilung BayWa Q1 2025