Zwei Traktoren in den 60ern

Schrittmacher des Fortschritts

Ein BayWa Betrieb in den 1950er Jahren

Arbeitssparende Maschinen hoch im Kurs

Land- und Hofflucht, also fehlende Arbeitskräfte auf dem Land, und eine stetige Vergrößerung der Agrarbetriebe sind zwei der wesentlichen Faktoren für die Mechanisierung der Landwirtschaft. Das Landtechnik-Geschäft der BayWa nimmt in den 1950ern entsprechend Fahrt auf.

Besonders gefragt sind Schlepper, Mähdrescher, Häcksler und Melkmaschinen. Trotz wiederholter Nachfragedellen aufgrund zwischenzeitlich sinkender Marktpreise steigt die Maschinen-Nachfrage über die Jahre laufend. Dabei verlagert sich der Bedarf von Zugkraftgeräten zu arbeits-sparenden Maschinen, die den Mangel an Arbeitskräften kompensieren.

Eine zunehmend größere Rolle spielen auch Hof- und Hauswirtschaftstechnik. BayWa ist vor Ort, berät praxisnah und baut laufend die Wartungs- und Serviceleistungen im Technikbereich aus.

Auch die Nutztierhaltung wird immer professioneller. Während die Nachfrage nach Heu und Stroh sinkt, wächst der Kraftfutter-Bedarf. Die Absatzzahlen bei Saatgut steigen erheblich. Nicht nur bei Getreide, sondern auch für Feldfutter, Zwischenfrüchte und Gräser. Die BayWa lässt Saatgut inzwischen auch in Kalifornien vermehren.

BayWa wächst und bildet aus

Die BayWa entwickelt sich zum bedeutenden Arbeitgeber im ländlichen Raum und stellt beständig neue Mitarbeiter ein. So durchbricht die Belegschaft des Unternehmens zum Ende des Jahrzehnts die 8000er-Marke. Aus- und Weiterbildung gewinnen zunehmend an Bedeutung. 1960 beschäftigt die BayWa 1.200 Lehrlinge und ist mit einer Ausbildungsquote von circa 15% branchenübergreifend führend.

Feldtage - Veranstaltung der BayWa

Mechanisierungsketten lösen Handarbeit ab

In den 1960er Jahren schreitet die Automatisierung der Arbeitsschritte mit großen Schritten voran. Die BayWa unterstützt die Landwirte mit innovativer Landtechnik, Schulungen und individueller Beratung – eine Strategie und Dienstleistung, von der die Höfe ebenso profitieren wie das Unternehmen selbst. So verkauft die BayWa allein in diesem Jahrzehnt 44.000 Schlepper sowie zahlreiche Mähdrescher und andere Landmaschinen.

Mit zunehmend anspruchsvoller Landtechnik und immer mehr Fabrikaten sind die inzwischen 300 Werkstätten der BayWa gut ausgelastet. Ersatzteillager werden laufend erweitert. Insgesamt zehn Landtechnik-Berater sind in Bayern unterwegs und informieren die Landwirte bedürfnisgerecht über die technischen Neuerungen und Möglichkeiten.

Ein starker Rückhalt der bayerischen Pflanzenproduktion ist die bis heute währende enge Zusammenarbeit der BayWa mit renommierten Saatzucht-Firmen. Kontrollierte Saatgut-Vermehrung im In- und Ausland kommen ebenso hinzu wie die stetige Entwicklung und Weiterentwicklung leistungsstarker Futtermittel für die Geflügel- und Schweinezucht.

BayWa Mitarbeiterin vor einem PC in den 1970er Jahren

Die BayWa als brancheninterner EDV-Primus

Die Entwicklung der BayWa ist rasant. Das Portfolio wird immer größer, die Anzahl der Berufe innerhalb des Unternehmens steigt und die Aufgabengebiete der Mitarbeiter werden immer unterschiedlicher.

Als erstes Unternehmen der Branche führt die BayWa 1970 die elektronische Datenverarbeitung ein. In großem Umfang werden IBM-Seitenleser eingesetzt, die täglich mehr als 100.000 Belege verarbeiten.

Darüber hinaus setzt die BayWa weiterhin auf die Ausbildung benötigter Fachkräfte und liegt mit einer Ausbildungsquote von 15% nach wie vor deutlich über dem Bundesdurchschnitt bei Großunternehmen.