1. Klimaneutraler BayWa-Standort
26.04.2017
Der BayWa Obstgroßmarkt Kressbronn am Bodensee ist der erste klimaneutrale Standort des Unternehmens in Deutschland. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden sukzessive Maßnahmen umgesetzt, um die entlang des Aufbereitungs- und Produktionsprozesses entstehenden CO2-Emissionen zu reduzieren. Die verbliebenen Emissionen wurden durch Investition in ein Klimaschutzprojekt kompensiert.
Der Klimawandel ist eine der bedeutendsten Herausforderungen für die Menschheit und maßgeblich entscheidend für die zukünftigen Lebensbedingungen auf unserem Planeten. Auswirkungen zeigen sich bereits heute in veränderten Rahmenbedingungen für die landwirtschaftliche Produktion und damit auch die Ernährungssituation in verschiedenen Ländern. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zeigen bedenkliche Szenarien auf und machen das Thema Klimawandel zu einem der vordringlichsten Probleme in unserer Gesellschaft. Die BayWa Sparte Obst engagiert sich aktiv in Sachen Klimaschutz und arbeitet an einem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept. Teil hiervon ist die sukzessive Klimaneutralstellung der BayWa Obst-Standorte in Deutschland, den Niederlanden und Neuseeland.
Der Obstgroßmarkt Kressbronn ist der größte Standort der Sparte Obst in Deutschland. Rund 60.000 t Kernobst werden dort jährlich sortiert und verpackt. Der Standort verfügt über eine Lagerkapazität von rund 14.000 t Äpfel, die auf der 10 spurigen Sortiermaschine nach inneren und äußeren Qualitäten sortiert werden. An 11 Linien bringen die Mitarbeiter die Früchte anschließend in eine Vielzahl von unterschiedlichen Verpackungsmöglichkeiten. Bedient werden der deutsche Lebensmittel-einzelhandel, Großhandels- und Naturkostbetriebe als auch die verarbeitende Industrie.
Die Ermittlung der Treibhausgasemissionen erfolgte auf Basis des Greenhouse Gas Protocols unter Berücksichtigung der energieträger- und produktspezifischen Emissionsfaktoren. Danach lagen die Emissionen am Standort Kressbronn bei 2.850 t CO2. Der größte Teil der Emissionen entstand durch den Energieverbrauch bei der Kühlung sowie der Nutzung von Maschinen und Anlagen. Um den Verbrauch von Energieträgern wie Strom, Diesel, Benzin, Gas und Heizöl zu reduzieren, hat die Sparte Obst am Standort Kressbronn im Frühjahr ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 eingeführt, um Produkte und Dienstleistungen mit minimalem Energieeinsatz zu produzieren bzw. zu erbringen. Alle Mitarbeiter am Standort werden regelmäßig entsprechend umfassend informiert und in das Energiemanagementprogramm eingebunden. Als direkte Sofortmaßnahmen erfolgte beispielsweise die Umstellung der Leuchtmittel auf LED, Schnelllauftore sollen Kälteverluste bei der Ein- und Auslagerung reduzieren und Kühlmittel mit klimaschädlicher Wirkung werden ausgetauscht. Eine wesentliche Reduktionsmaßnahme im Hinblick auf die Treibhausgasemissionen ist die Verwendung von Öko-Strom, die eine sinnvolle Ergänzung der technischen Maßnahmen darstellt. Mit diesen Maßnahmen konnten die CO2-Emissionen im Jahr 2016 auf 190 t CO2 reduziert werden. Mit der Investition in das Gold Standard Klimaschutzprojekt „Energieeffiziente Kochöfen in Meru, Kenia“ hat die Sparte Obst diese verbliebenen 190 t CO2 kompensiert. Das Projekt hat neben dem Beitrag zum Klimaschutz auch eine positive Wirkung auf die soziale Gemeinschaft vor Ort.
Darüber hinaus soll bis Ende April 2017 durch die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Obstgroßmarktes ein Teil des Strombezugs aus dem öffentlichen Netz durch selbst erzeugten Strom ersetzt werden. Durch verschiedene weitere Maßnahmen, wie die Erneuerung der Heizungsanlage, werden die Emissionen in 2017 weiter reduziert.
Auch über die Grenzen Deutschlands hinaus stellt sich die Sparte Obst den Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz. Ob T&G Global in Neuseeland oder TFC in den Niederlanden – alle Geschäftsbereiche sind Teil des umfangreichen Nachhaltigkeitskonzeptes zur Ressourcenschonung und die Sicherstellung einer nachhaltigen Lieferkette vom Landwirt bis zum Kunden. Mit der Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Quellen unternahm T&G Global im vergangenen Jahr den ersten maßgeblichen Schritt in Richtung Klimaneutralität der Packhäuser und Lagereinrichtungen, dem sukzessive weitere Maßnahmen in den verschiedenen Produktbereichen folgen werden.